GRÜNDUNG DURCH JOSEF WERNDL
1864Am 16. April 1864 gründet der junge Industriepionier Josef Werndl mit seinem Bruder die „Josef und Franz Werndl & Company, Waffenfabrik und Sägemühle in Oberletten“, die zum Grundstein für eine Vielzahl bedeutender Hightech-Betriebe unserer Gegenwart wurde und zur Heimat zahlreicher bedeutender Innovationen im Waffenbau.
DER WERNDL-HOLUB’SCHE HINTERLADER WIRD STANDARDGEWEHR DER ÖSTERREICHISCHEN ARMEE
1867Das von Josef Werndl und Karl Holub entwickelte Hinterladergewehr verriegelt die 11 mm Zentralfeuerpatrone mittels einer drehbaren Walze. Es wird in zwei verschiedenen Patronenlängen, als Infanteriegewehr, Karabiner und Extra Corps Gewehr erzeugt und ist nach der Umänderung auf die stärkere Patrone M. 77 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Einsatz.
UMWANDLUNG DER WERNDL & COMPANY, WAFFENFABRIK ZUR ŒWG
1869Um der steigenden Auftragslage und der damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen gerecht werden zu können, erfolgt am 1. August 1869 mit Hilfe der Österreichischen Bodencreditanstalt die Umwandlung zur Aktiengesellschaft unter dem Namen „Österreichische Waffenfabriksgesellschaft“ ŒWG.
STEYR IST DIE ERSTE EUROPÄISCHE STADT MIT ELEKTRISCHER STRASSENBELEUCHTUNG
1884Um die dauernd wechselnde Auftragslage im Waffengeschäft auszugleichen, engagiert sich Josef Werndl ab 1880 auf einem neuen Industriegebiet, der Elektrotechnik. Höhepunkt der Bemühungen ist die „Elektrische Landes-, Industrie- und Forst-Ausstellung in Stadt Steyr“ 1884, die vierte ihrer Art weltweit. Während der Ausstellung werden Straßen und Gassen elektrisch beleuchtet – die Stadt Steyr ist die erste europäische Stadt mit elektrischer Straßenbeleuchtung.
EINFÜHRUNG DES GERADEZUGREPETIERERS M. 85
1885In Österreich-Ungarn werden Repetiergewehre mit dem überlegenen Mannlicher Geradezugverschluss System eingeführt. Ein spezielles Merkmal ist der Gebrauch von Patronenmagazinen, mit deren Hilfe man fünf (oder mehr) Patronen schnell mit einem Handgriff laden kann. Dieses Paketladesystem wird auch in Deutschland, den Niederlanden, in Frankreich, Rumänien und Bulgarien eingeführt.
DER REPETIERSTUTZEN M. 86 WIRD ERSTES JAGDGEWEHR MIT GERADEZUG
1886Nur ein Jahr nach dem M. 85 bringt die ÖWG mit dem M. 86 den ersten Repetierer mit Geradezug für den jagdlichen Gebrauch heraus.
BEGINN DER FAHRRAD PRODUKTION
1894Mit dem 1894 erfolgten Produktionsstart wird der Grundstein für die in den Folgejahren noch wichtig werdende Fahrzeugproduktion gelegt.
DER „ORIGINAL MANNLICHER-SCHÖNAUER“ KOMMT AUF DEN MARKT
1903Die beiden Konstrukteure Ferdinand Ritter von Mannlicher und Otto Schönauer entwickeln den „Original Mannlicher Schönauer“. Der Original Mannlicher-Schönauer Jagdstutzen ist eine Repetierwaffe mit Zylinderverschluss, die Patronenzuführung erfolgt durch ein trommelförmiges Magazin. Er wird in verschiedenen Kalibern, mit Einzüngelabzug, Stecherabzug und auch als zerlegbares „take-down model“ angeboten. Im Laufe der Jahre entwickelt sich der „Mannlicher-Schönauer“ zur Legende unter den Jagdgewehren und wird bis 1973 produziert.
1912-14 NEUE FABRIK AUF DEN PLATTNERGRÜNDEN IN STEYR
1912Aufgrund der immer größer werdenden Nachfrage im Vorfeld des ersten Weltkrieges erfolgt die Übersiedlung in eine neue Produktionsstätte in Steyr.
ERÖFFNUNG DES HISTORISCHEN WAFFENSAALS
1915Der Saal ist im Stil des Nordischen Historismus ausgeführt und vollständig mit Holz vertäfelt. Über den künstlerischen Gestalter des Raumes ist nichts bekannt. Die Jahreszahl 1915 auf der Uhr am Kaminsims gibt einen Hinweis auf die Entstehungszeit. Ursprünglich befindet sich der Waffensaal im Verwaltungsgebäude des Hauptwerks in Steyr. Mit der Ausgliederung der Waffenproduktion aus der Steyr-Daimler-Puch A.G. unter dem Namen Steyr Mannlicher GesmbH wird auch der Waffensaal 1990 zuerst nach Steyr Münichholz gebracht. Anlässlich einer weiteren Übersiedlung von Münichholz ins nahegelegene Kleinraming wird der Waffensaal 2004 am neuen Standort originalgetreu wiederaufgebaut.
BEGINN DER KFZ-PRODUKTION
19161916 beginnt in Steyr die Automobilproduktion, die auf Grund des Verbotes der Waffenproduktion nach Ende des Ersten Weltkriegs (1918) noch an Bedeutung zulegen wird.
UMBENENNUNG IN STEYRER WERKE AG
1926Um der wirtschaftlichen Neuorientierung auch im Firmennamen Rechnung zu tragen wird die „Waffenfabriksgesellschaft“ in „Steyrer Werke AG“ umbenannt. In weiterer Folge wird auch mit der Produktion geländegängiger Lastwagen und des zukunftweisenden Kleinwagen Typ 50 begonnen.
WIEDERAUFNAHME DER WAFFENPRODUKTION AM STANDORT STEYR
1930Nachdem man sich vorerst mit Kooperationen mit der Schweizer Solothurn und der deutschen Rheinmetall über das Produktionsverbot hinweg half, erfolge nach Lockerung der Vorschriften der Wiedereinstieg in die Waffenproduktion mit dem Maschinengewehr Modell 1930.
FUSION ZUR STEYR-DAIMLER-PUCH A.G.
1934Im Jahr 1934 erfolgt die Fusionierung mit der „Austro-Daimler-Puchwerke A.G.“ zur neu entstandenen „Steyr-Daimler-Puch A.G.“
ANSCHLUSS AN NAZI-DEUTSCHLAND
1938Mit dem Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich wird die Creditanstalt-Bankverein gezwungen, ihre Industriebeteiligungen abzugeben, darunter auch die Steyr-Daimler-Puch A.G. Diese wird aufgelöst, in die „Reichswerke Hermann Göring“ eingegliedert und beliefert fortan die deutsche Wehrmacht mit Waffen, aber auch mit Fahrzeugen, Flugzeugmotoren und Kugellagern.
NEUBEGINN UND WIEDERAUFBAU
1950Nach der Einstellung der Waffenproduktion am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 kann erst 1950 mit Zustimmung der Siegermächte wieder mit der Produktion von Jagdwaffen nach dem Mannlicher-Schönauer System begonnen werden.
PRÄZISION FÜR JAGD UND MILITÄR
1969Ende der 1960er-Jahre werden zwei für den Waffenbau richtungsweisende Steyr Gewehre auf den Markt gebracht. Das STEYR SSG 69, das erste moderne, in Serie gefertigte Präzisionsgewehr mit Kunststoffschaft. 1970 verhilft es einem österreichischen Offizier zum neuen Weltrekord für Scharfschützen. Auf ziviler Seite wird das Steyr Mannlicher Jagdgewehr mit Kunststoffmagazin, kaltgehämmertem Lauf und neuartigem Verriegelungssystem ebenfalls zu einem weltweiten Bestseller.
STG 77 – EINE IKONE WIRD GEBOREN
1977In den späten 1960er-Jahren beginnt die Entwicklung eines völlig neuen Sturmgewehrs, des STEYR AUG. 1977 entscheidet das Österreichische Bundesheer, das ursprüngliche AUG A1 als neues Sturmgewehr einzuführen. Dies führt zur Namensgebung StG 77. Bis heute ist das AUG in seinen zahllosen Varianten weltweit eines der erfolgreichsten Sturmgewehre. Durch seine unverwechselbare Formgebung findet es auch immer wieder den Weg auf die große Leinwand zahlreicher Hollywood-Produktionen.
STEYR MANNLICHER AG WIRD SELBSTSTÄNDIG
1989Die Steyr-Daimler-Puch A.G. wird aufgelöst und die einzelnen Sparten gehen getrennte Wege. Während die Fahrzeugproduktion und andere Teile in anderen Konzernen aufgehen, führt der Weg der STEYR MANNLICHER AG in die Selbstständigkeit.
START DER NEUEN PISTOLEN-LINIE
2000Mit der STEYR Pistole M1 wird gleichsam das neue Jahrtausend begrüßt und die Tradition, innovative Produkte mit zukunftsorientiertem Design zu produzieren, hochgehalten.
EIN NEUER STANDORT IM RAMINGTAL
2004Nach einer ersten Übersiedlung 1989 verlegt STEYR MANNLICHER 2004 den Firmensitz an seinen heutigen Standort im Ramingtal. Mit Produkten, wie dem Classic, dem Luxus oder dem SM12®, gelingt es immer wieder, innovative Produkte auf den Markt zu bringen, die durch ihre einzigartige Präzision und hohe Verarbeitungsqualität einerseits und ihr zeitloses, elegantes Design auf der anderen Seite zu punkten wissen.
STEYR MANNLICHER FEIERT 150 JAHRE
2014STEYR MANNLICHER setzt in seinem Jubiläumsjahr ein starkes Lebenszeichen mit einer Vielzahl technischer Innovationen und Neuerungen. Von der ersten speziell für bleifreie Munition entwickelten Waffe über die automatische, elektronische Rückstellautomatik bis zum neu entwickelten Sicherheitstraining für Schießkinos.
STEYR MANNLICHER ERHÄLT DAS MILIZ-GÜTESIEGEL
2017STEYR MANNLICHER unterstützt das Milizsystem und die Miliz. Im Juni 2017 wird STEYR MANNLICHER mit dem Miliz-Gütesiegel durch das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport ausgezeichnet.
Präsentation der STEYR MONOBLOC
2018Mit der MONOBLOC stellt STEYR die erste Jagdwaffe, bei der das Gehäuse in den Lauf integriert wird. Zahlreiche technische Neuerungen und ein ergonomisch designter Schaft machen die MONOBLOC zur Jagdwaffe der Zukunft.
Umbenennung in STEYR ARMS
2019Um der internationalen Ausrichtung des Unternehmens zu entsprechen, wird die Firma mit 1. Jänner 2019 in STEYR ARMS umbenannt. Das Stammhaus mit Entwicklung und Produktion bleibt unverändert in Kleinraming; die internationalen Standorte sollen gestärkt und ausgebaut werden.
Präsentation “STEYR GAMS” – Die ultimative Hochgebirgswaffe
2023Der höchstwertige Carbonschaft mit verstellbarer Schaftbacke sorgt bei einer Gesamtlänge von 1023mm für ein Gewicht von 2,4 kg.
Erhältlich als leichtgängiger Handspanner oder mit klassischer Sicherung im Kaliber 223 Rem. und 6,5 Creedmoor.